Edmond von Loe

Edmond, Sohn des Franz Karl Freiherr von Loe und der Alexandrina Freifrau von Loe, geb. Gräfin von Horrion, wurde am 29. August d. Jahres 1749 geboren.

Edmond war verheiratet mit der 17 Jahre jüngeren Alexandrine Gräfin von Merveldt, der er am 27. Juli 1783 in St. Ludgeri in Münster das Ja-Wort gab. Sie starb am 21. Oktober 1812, nur gut ein halbes Jahr vor ihm (+ 30. Mai 1813).

Zu seiner Zeit wurde das Haupthaus im Stile eines französischen Landhauses umgebaut, eines der wenigen Schlösser, welches Napoleon bereits in französischem „Outfit“ vorfand, als er bis an den Rhein vordrang. Besagter Umbau war von einer Radikalität, die zu der Annahme verleiten könnte, dass es sich nach dem Umbau nicht mehr um dasselbe sondern nur noch um das gleiche Schloss handelte, wenn auch auf denselben Grundrissen (siehe Baugeschichte).

Edmond war kgl. preuß. Major, seit 1804 (kgl. preuß.) Staatsrat und seit 1806 Senator in Paris, wo er das Rheinland im französischen Kaiserreich vertrat.

Aufgrund seiner Napoleon nicht abgewandten Politik wurde er am 15. Juni 1808 in den französischen Grafenstand (Comte de l´empire – als Primogeniturtitel (nur dem Erstgeborenen zustehend) erhoben.

Schließlich hat die Familie von Loë Edmond noch ein besonderes Kuriosum zu verdanken. Denn Edmonds „französische Orientierung“ ging so weit, dass er auch den Namen Loe (ursprüngl. niederdeutsches Dehnungs-e) an die Veränderungen anpasste. So wurden auf das „e“ zwei Punkte gesetzt und man sprach den Namen französisch aus, mit Betonung auf dem „e“. Nachdem der Niederrhein 1815 wieder preußisch geworden war besann sich die Familie wiederum auf die alte, niederdeutsche Sprechweise. Die beiden Punkte auf dem „e“ blieben der Nachwelt jedoch erhalten und führen noch heute fast täglich zu Verwirrung …