Sophia von Loe
(geb. Gräfin von Nesselrode)
1510
Sophia, geborene Gräfin von Nesselrode, war die Frau des Franz von Loe und starb am 3. April 1591.
Franz hat in der Familiengeschichte deshalb einen besonderen Stellenwert, weil er das Schloss, bis dahin mehr oder weniger eine reine Verteidigungsanlage, residenzartig ausbaute. Nachdem das Pulver erfunden worden war (und man mit den Kanonen bis ans Ufer der Niers und somit in unmittelbare Reichweite des Schlosses kommen konnte), verlor es seine ursprüngliche Verteidigungsfunktion.
Franz ergriff die Flucht nach vorn und baute es zu einem Renaissance-Schloss mit rein repräsentativem Charakter aus, lediglich die Vorburg behielt noch ihren Verteidigungscharakter. Die der Verteidigung dienenden Mauern mit Schießscharten im Norden und Westen zeugen noch heute davon.
Franz und Sophia galten lange Zeit als Erbauer der historischen Getreidemühle, zudem ein Wappenstein über deren früheren Eingang darauf hinweist. Neuere Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass die Mühle erheblich älter ist als der auf das Jahr 1554 datierte Wappenstein vermuten lässt. Offensichtlich hat es auf den Grundrissen der (historischen) Mühle bereits ein älteres (dem frühen 15., möglicherweise sogar dem späten 14. Jahrhundert entstammende) Bauwerk – voraussichtlich auch eine Mühle – gegeben, deren gediegenes Äußeres nach dem erfolgten Umbau des Haupthauses nicht mehr zu dessen repräsentativen Äußeren passte.
Kurzerhand wurde daraufhin die Giebelwand des alten Mühlen-(?) Gebäudes abgerissen und durch einen repräsentativen Renaissance-Treppengiebel ersetzt. Im heutigen Mühlengebäude zeugen noch die gotischen Fensternischen – in der Süd-West-Ecke im Inneren des Erdgeschosses zu sehen – von dieser frühen Entstehungszeit.
Franz starb im Jahr 1564 – Sophia war somit mehr als 27 Jahre lang Witwe.