Bronze für die Kapelle
Plakette auf Schloss Wissen in Weeze erinnert künftig an DSD-Förderer und GlücksSpirale
Am Dienstag, den 15. Dezember 2015 um 11.00 Uhr überbringt Elisabeth Janssen, Ortskuratorin Meerbusch der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Bezirksleiter Roland van der Meer von WestLotto in der kürzlich restaurierten Kapelle von Schloss Wissen in Weeze im Landkreis Kleve eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ an Raphael Freiherr von Loë. So kann die Plakette bei abgeschlossenen Projekten an das Engagement der privaten Förderer der DSD und die GlücksSpirale erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Denkmalstiftung hat die Restaurierungsarbeiten im Innenraum der Schlosskapelle mit 90.000 Euro unterstützt.
Seit 1450 unterhält die Familie von Loë auf Schloss Wissen ihren Stammsitz. Kern der Anlage, die mehrfach um- und ausgebaut wurde, war ein wasser- umwehrter Wohnturm. Ab 1850 ließen Graf Max und seine Frau Therese die Anlage neogotisch überformen und die Schlosskapelle als Symbol für den Widerstand der katholischen Rheinprovinz gegen das protestantische Preußen errichten. Die von 1876 bis 1878 von dem Kölner Dombaumeister Vinzenz Statz auf Pfeilern über dem Burggraben errichtete Schlosskapelle ist ein bedeutendes, bis heute fast unverändert erhaltenes Beispiel neogotischer Sakralarchitektur am Niederrhein. Der Bau wurde in regionaltypischem Backstein errichtet. Die Kapelle steht auf einer Holzpfahlgründung und in Feldbrandstein gemauerten Rundbögen auf rechteckigem Grundriss.
Das eigenständige Gebäude schließt sich südwestlich an die alte achteckige Kapelle, die zur Sakristei wurde, und einen Treppenturm an, von dem aus man auf zwei Ebenen den Kirchenraum betreten kann. Die Halle besitzt schmale Seitenschiffe und eine halbrunde Apsis. Den an drei Seiten von Emporen umschlossenen Innenraum gliedern vier schmale Pfeiler mit je vier vorgesetzten Doppelsäulen aus französischem Kalkstein. Kreuzgewölbe überspannen die Seitenschiffe und ein Netzgewölbe das Hauptschiff. Chor und Vorchorjoch werden durch Chorschranken vom Kapellenraum getrennt. Die Apsis wird von einem doppelt gestuften spitzbogigen Triumphbogen gerahmt. Die Ausstattung und Ausmalung sind original erhalten und thematisieren im Geist der Nazarener Schule das Marienpatrozinium.
Schloss Wissen, das wegen der original erhaltenen neogotischen Kapelle zu den nationalbedeutenden Denkmalen gehört, ist eines von über 380 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Originalartikel auf „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“