Felix Freiherr von Loe

Felix Freiherr von Loe heiratete am 25. Juni 1850 Wally von Groote.
 
Er starb am 28. Mai 1896 im sächsischen Räckelwitz.
 
Viele Straßen niederrheinischer Orte tragen noch heute seinen Namen, in Kempen wurde ihm durch den Rheinischen Bauernverein im Jahre 1901 Sogar ein Denkmal errichtet.
 

Friedrich Karl von Loe

Friedrich Karl, geb. in Mheer (Prov. Limburg) am 06. August 1787 als Sohn des Edmond und der Alexandrine, geb. Gräfin von Merveldt, heiratet im Dom zu Münster am 14. Mai 1816 die fast 13 Jahre jüngere Luise Gräfin Wolff-Metternich zur Gracht.
 
Nachdem Luise am 27. August 1837 in Köln stirbt, heiratet er vier Jahre später am 24. April 1841 in Füchten die Witwe Sophie Freiin von Fürstenberg (* 18. Juli 1790), welche annähernd 18 Jahre mit dem 1837 verstorbenen Joseph von Mollin verheiratet gewesen war.
 
In die Zeit von Friedrich Karl fielen keine wesentlichen baulichen Maßnahmen, hatten doch seine Eltern und Großeltern Vor- und Haupthaus bereits umfassend umgebaut.
 
Ihm dürften dazu auch die nötigen finanziellen Mittel gefehlt haben, da es ihm oblag, die durch die (unter französischem Erbrecht erfolgte) Realteilung eingetretene Schwächung des Besitzes aufzufangen bzw. – soweit als möglich – rückgängig zu machen: Ihm gelang es, wesentliche Teile der seinen Schwestern zugefallenen Erbteile zurück zu erwerben bzw. zurückgeschenkt zu bekommen.
 
Dagegen entwickelte sich aus den Erbteilen seiner Brüder, u. a. Phillipe (Mheer, Provinz Limburg) eigenständige Familienzweige, die z. T. noch heute existieren.

Edmond von Loe

Edmond, Sohn des Franz Karl Freiherr von Loe und der Alexandrina Freifrau von Loe, geb. Gräfin von Horrion, wurde am 29. August d. Jahres 1749 geboren.
 
Edmond war verheiratet mit der 17 Jahre jüngeren Alexandrine Gräfin von Merveldt, der er am 27. Juli 1783 in St. Ludgeri in Münster das Ja-Wort gab. Sie starb am 21. Oktober 1812, nur gut ein halbes Jahr vor ihm (+ 30. Mai 1813).
 
Zu seiner Zeit wurde das Haupthaus im Stile eines französischen Landhauses umgebaut, eines der wenigen Schlösser, welches Napoleon bereits in französischem „Outfit“ vorfand, als er bis an den Rhein vordrang. Besagter Umbau war von einer Radikalität, die zu der Annahme verleiten könnte, dass es sich nach dem Umbau nicht mehr um dasselbe sondern nur noch um das gleiche Schloss handelte, wenn auch auf denselben Grundrissen (siehe Baugeschichte).
 
Edmond war kgl. preuß. Major, seit 1804 (kgl. preuß.) Staatsrat und seit 1806 Senator in Paris, wo er das Rheinland im französischen Kaiserreich vertrat.

Alexandrina von Loe (geb. Gräfin von Horrion)

Den Namen Alexandrina(e) gab es in der Familiengeschichte zwei Mal, und zwar in zwei aufeinander folgenden Generationen. Sowohl die Frau des Franz Karl Freiherr von Loe, wie auch diejenige ihres ältesten Sohnes Edmond waren auf diesen Vornamen getauft.
 
Alexandrina, geb. (als Gräfin von Horrion) am 21. 09. 1728 in Heel im heutigen Belgien, heiratete am 8. Oktober 1747 den 8 Jahre älteren Franz Karl Freiherr von Loe, mit dem sie eine 48 Jahre währende Ehe führte. Beide starben im Jahr 1795, sie am 21. Januar, er am 8. November.
 
Für die Baugeschichte des Schlosses von Bedeutung war die zu ihrer Zeit umgesetzte, das Äußere noch heute prägende „Vereinheitlichung“ der Vorburg, welche bis zu diesem Zeitpunkt allein im Ostflügel aus (mindestens) fünf verschiedenen Dächern bestand. Nachdem Mitte des 18. Jahrhunderts zunächst das ursprüngliche, aus der Renaissancezeit stammende und mit einer Zugbrücke versehene Torhaus durch das heutige (Couven´sche) Torhaus und die zugehörige Steinbrücke ersetzt wurde, folgten später eine etwa 8 Meter vor die alten Gebäude des Ostflügels gesetzte Fassade (in ihrem heutigen Aussehen). Dieser Baukörper ist am besten zu sehen von der Brücke an der Mühle aus. Die an der Südfassade der Vorburg noch sichtbaren original gotischen Bögen enden eben genau 8 Meter vor der Süd-Ost-Ecke und dokumentieren die ursprüngliche östliche Begrenzung der Vorburg – ein zwischen West- und Ostflügel gesetzter Mitteltrakt.

Judith von Loe

Judith von Loe wurde erst zu einem Zeitpunkt geboren – ca. 1650 – als es bereits keine schwedischen Soldaten mehr in Marl gab.
 
Als ihr Vater 1664 und ihre Mutter 1684 sterben, wird Judith – eigentlich Erbtochter – übergangen. Stattdessen wird ihre Schwester Wilhelmine Erbin und Judith mit 3.000 Goldgulden abgefunden. Doch sie klagt beim Reichskammergericht, das ihr insgesamt 10.000 Goldgulden zuspricht.
 
Judith stirbt am 3. August 1723 als Mitglied der protestantischen Willibrordi- Gemeinde in Wesel – ihr Wappenstein weist sie als Nachfahrin namhafter Familien aus (Loe, Gent, Brempt, Padevord).
 

Degenhardt-Bertram von Loe

Degenhardt-Bertram, geb. um 1610, gest. am 14. 06. 1689, verheiratet mit Anna Franziska, geb. Gräfin von Nesselrode (einer entfernten Verwandten der Sophia von Loe, Frau von Franz, des Erbauers der Mühle).
 
In der Generation Degenhardt-Bertrams war die Familie von Loe vom Aussterben bedroht – Degenhardt-Bertram war das einzige in seiner Generation lebende männliche Familienmitglied. Allerdings war er selbst mit Kindern reich beschenkt – er hatte fünf Töchter und drei Söhne.
 
Degenhardt-Bertram lebte in einer turbulenten Zeit – Reformation – Gegenreformation – 30jähriger Krieg, die Kroaten zogen plündernd und brandschatzend durch Kevelaer – Plünderungen o. ä. können von Wissen jedoch nicht berichtet werden.
 
Ebenfalls in seine Zeit fällt der Beginn der Wallfahrt in Kevelaer, wo 1643 Hendrick Bussmann die Weisung erhielt, eine der Muttergottes geweihte Kapelle zu bauen. Der Teil des Kapellenplatzes, auf dem die erste, dann entstandene Wallfahrtskirche (die heutige Kerzenkapelle) steht, hat Degenhardt-Bertram gestiftet.
 
Degenhardt-Bertram ist der erste Freiherr von Loe. Mit Dekret vom 20. 10. 1629 wurde er in den Reichsfreiherrenstand erhoben.

Wessel von Loe

Wessel ist einer der ältesten (und häufigsten) Vornamen unserer Familie. Nicht nur der erste Loe´sche Herr auf Wissen hieß so, wir kennen diesen Vornamen bereits aus der Zeit, als die Familie noch bei Marl auf der Loe-Burg zuhause war – die erste Erwähnung dieses Namens geht bereits auf das 13. Jahrhundert zurück!
 
Wessel, der erste Herr auf Wissen, wurde als (ältester?) Sohn des Johann von Loe und der Christina (Stine) von Eyll in Marl in der Nähe des heutigen Recklinghausen geboren. Sein Vater Johann trat in die Dienste des Herzogs von Kleve und wurde – als Hofmeister – einer seiner wichtigsten Berater.
 
Als Wessel sich anschickte, Lysbeth von Berenbrouck (Berenbroich), die Tochter des in der Region bedeutenden (Gocher) Amtmannes Luff von Berenbrouck zu heiraten, trat dies zunächst wegen der Besitzlosigkeit der (Loe´schen) Familie im Herzogtum Kleve (und sogar im Rheinland) auf gewisse Hemmnisse.

Sophia von Loe (geb. Gräfin von Nesselrode)

Sophia, geborene Gräfin von Nesselrode, war die Frau des Franz von Loe und starb am 3. April 1591.
 
Franz hat in der Familiengeschichte deshalb einen besonderen Stellenwert, weil er das Schloss, bis dahin mehr oder weniger eine reine Verteidigungsanlage, residenzartig ausbaute. Nachdem das Pulver erfunden worden war (und man mit den Kanonen bis ans Ufer der Niers und somit in unmittelbare Reichweite des Schlosses kommen konnte), verlor es seine ursprüngliche Verteidigungsfunktion.
 
Franz ergriff die Flucht nach vorn und baute es zu einem Renaissance-Schloss mit rein repräsentativem Charakter aus, lediglich die Vorburg behielt noch ihren Verteidigungscharakter. Die der Verteidigung dienenden Mauern mit Schießscharten im Norden und Westen zeugen noch heute davon.
 
Franz und Sophia galten lange Zeit als Erbauer der historischen Getreidemühle, zudem ein Wappenstein über deren früheren Eingang darauf hinweist. Neuere Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass die Mühle erheblich älter ist als der auf das Jahr 1554 datierte Wappenstein vermuten lässt. Offensichtlich hat es auf den Grundrissen der (historischen) Mühle bereits ein älteres (dem frühen 15., möglicherweise sogar dem späten 14. Jahrhundert entstammende) Bauwerk – voraussichtlich auch eine Mühle – gegeben, deren gediegenes Äußeres nach dem erfolgten Umbau des Haupthauses nicht mehr zu dessen repräsentativen Äußeren passte.

Lisbeth von Loe (geb. von Berenbroick)

Ohne Lisbeth wäre die Familie von Loe (wahrscheinlich) nie nach Wissen gekommen!
 
Lisbeth von Berenbroick war die Erbtochter des bedeutenden Gocher Amtmannes Loeff von Berenbroick und dessen Frau Belia, geb. von Honseler.
 
Weil Wessel von Loe diese Lisbeth im Jahre 1461 heiraten wollte, die Familie von Loe trotz der Verdienste seines Vaters Johann beim Herzog von Kleve bis dahin aber linksrheinisch „unbekannt“ – will sagen nicht grundbesitzend – war, musste Wessel eine adäquate Mitgift vorweisen. So wurde im Heiratsvertrag („selbstverständlich“ damals noch von den Vätern unterschrieben) festgehalten, dass als Bedingung für die Heirat das Gut Wissen erworben werden sollte, das zu dieser Zeit gerade von der kinderlosen Witwe Anna van der Straaten veräußert wurde.
 
Offensichtlich brauchte Johann sich um die Finanzierung des Kaufpreises – die 9250 Goldtaler stellten eine zur damaligen Zeit gewaltige Summe dar – keine Sorge zu machen. Nur drei Monate nach Beurkundung der Vermählung wird die Begleichung einer ersten Kaufpreisrate beurkundet, die weiteren Raten folgten in dem dafür vereinbarten 2-Jahres-Zeitraum – die „Bedingung“ zur Hochzeit des jungen Paares war somit eingelöst und Wessel wurde erster Loe´scher Herr auf Wissen.

Bruen van Loe

Aus der Zeit des Johann von Loe (15. Jhd.) gibt es ein Kuriosum besonderer Art: Johann hatte einen nicht-ehelichen Sohn namens Bruen, der einer – auch nach damaligen Verständnissen – illegitimen Beziehung entstammte. Folglich durfte er nicht den Namen seines Vaters tragen sondern („nur“) van Loe.
 
Immerhin erhielt er, der bevorzugten Stellung aus dem Haus Wissen folgend, als (Unter-) Lehn (Wissen gehörte damals ja noch als Lehen zum Stift Xanten), den Hof Abroeck, als der bis dahin dort noch wohnende Unter-Lehensnehmer Henrik van Abroeck verstarb und seine Erben das Erbe des damals hochverschuldeten Gutes nicht antreten wollten.
 
Im späten 16. Jahrhundert musste der Hof – erneut aufgrund einer Überschuldungssituation – an die Wissener Verwandtschaft zurückgegeben („-verkauft“) werden, doch bis dahin zeigen auch die Namen der Nachfahren von Bruen den Hinweis auf die Abstammung, indem sie den Zusatz van Loe – „van Abroeck“ trugen.